Das Jahr 1951:
Stuttgart-Degerloch, das zu Beginn des Krieges 8000 Einwohner zählte, überschritt zu Beginn der 50iger Jahre die Einwohnerzahl von 20.000. Für die Filderschule Degerloch kamen 68,8 Schüler durchschnittlich auf einen Klassenraum. 1579 Schüler teilten sich 32 Klassen. Sie hatten 23 Klassenräume und vier Fachräume zur Verfügung. Praktisch fehlten an der Filderschule zehn Klassenzimmer mit zugehörigen Fach- und Nebenräumen.

Die katastrophalen Verhältnisse an der Filderschule machten für die Degerlocher Bevölkerung einen Schulhausneubau notwendig. Der neu gegründete Degerlocher Frauenkreis setzte den Neubau als ersten Punkt seines Programms fest. Mit einer spektakulären Bausteinaktion sollte der Bau einer neuen Schule finanziell unterstützt werden. Es handelte sich um kleine Holzbausteine, die aus Abfällen der Firma Epple hergestellt waren und die auf ihrer Unterseite den Stempel des Frauenkreises trugen. Es wurden Säckchen genäht und je hundert Klötzchen hineingezählt. In einem großen Schulbaufest wurden sie der Öffentlichkeit vorgestellt.

Auch der praktische Wert der Bauklötze wurde betont: Sie ließen sich bemalen, bekleben und zu Legespielen verwenden, sie konnten in Spielsachen und Christbaumschmuck verwandelt werden. So kam es, dass innerhalb einer Woche 8000 Bausteine zu je 10 Pfennig verkauft werden konnten. Eine zweite Serie von 6000 Steinen sowie „Gedenksteine„ zum Preis von 5,-DM wurden im Oktober 1951 verkauft. Außerdem wurden Konzerte veranstaltet und der Erlös dem Schulhausfond zugewiesen.

Vier Jahre später – 1955:
Am Freitag, den 12. März 1955, wird der Grundstein für die neue Albschule gelegt. Der Frauenkreis hat rund 8000 Mark überwiesen. Nur ein halbes Jahr später – am 19. September 1955 – wird Richtfest gefeiert

Geschafft – 1956:
Am 6. Juli 1956 wird die Albschule Degerloch eingeweiht.